In der entzauberten Welt haben sich Götter, Dämonen, Geister und Monstren verzogen. – Wohin? Ins Silicon Valley
In der entzauberten Welt haben sich Götter, Dämonen, Geister und Monstren verzogen. – Wohin? Ins Silicon Valley
Die prophetischen Versprechen innerweltlicher Erlösung, die nach dem «Tod Gottes» als Ersatzreligion kursierten, wurden vom Gang der Geschichte noch und noch widerlegt. Heute kehren die Heilskünder in Gestalt milliardenschwerer Technogurus zurück. Eine Wiederverzauberung der Welt durch Elektronik-Müll ist in vollem Gange. Die alten Götter und Dämonen sind mitsamt den Mythen von der Weltschöpfung verjagt. Und selbst das intimste Geheimnis der Göttin Isis ist aufgedeckt: Die Mysterien der Zeugung sind im grellen Licht von Milliarden Pornobildern erkaltet. Spüren wir dabei nicht auch den Gram von Schillers Jüngling?
Die Einübung in die Sinnlosigkeit und Unverständlichkeit künstlicher Intelligenz dient gemäss der Standardauskunft aus Kalifornien dazu: «to make our planet a better place».
Die entzauberte Welt dreht sich so langsam ihrem Ende zu. Die Biosphären schrumpfen, die Ozeane sind vermüllt, an den Küsten Afrikas türmt sich der Elektroschrott. Jetzt ist der Weltraum dran. Vor wenigen Wochen schickte Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX 60 Starlink-Satelliten von jeweils 220 Kilo in den Weltraum, um jeden Winkel unseres Planeten mit Breitbandinternet zu versorgen. Es ist nur ein erster Schritt. Das Unternehmen plant, demnächst 12 000 solcher Satelliten rund 350 Kilometer hoch im Orbit zu verteilen. Amazons Manager wiederum verfolgen das Projekt «Kuiper» und möchten rund 3000 Satelliten im Weltraum verteilen.