Himmelsscheibe von Nebra: Wie kam das Wissen nach Deutschland?
Himmelsscheibe von Nebra: Wie kam das Wissen nach Deutschland?
„Woher stammt das Wissen auf der über 3600 Jahre alten Himmelsscheibe von Nebra und wer hat es hierher gebracht? Ein Team von Wissenschaftlern des Landesmuseums Halle sucht von Dienstag bis Freitag an der Adriaküste in Süditalien nach Antworten. „Es geht um das fehlende Bindeglied“, sagte der Professor am Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas der Universität Halle, François Bertemes. An der Adriaküste gab es, wie auf einer Perlenschnur aufgereiht, vor rund 3700 Jahren etwa alle 20 Kilometer mächtige bronzezeitliche Befestigungen. Strömungen und Winde sind hier ideal, so dass die Schiffe aus dem Mittelmeer die hiesigen Häfen gar nicht verfehlen konnten. Von Süditalien ging es weiter auf dem Land- oder Seeweg die Adriaküste hoch bis zur Po-Ebene, schließlich über die Alpen nach Mitteldeutschland. Die Forscher werden an zwei Küstenorten arbeiten. Zum Einsatz komme eine hochmoderne Unterwasserdrohne, ein sogenanntes Autonomous Underwater Vehicle (AUV) namens SeaCat, sagte Tauchspezialist und Historiker Sven Thomas vom Landesmuseum Halle. „Erste Station ist die Küste bei Torre Guaceto.“ Dort wolle man nach einem Schiffswrack tauchen, einer Galeasse aus dem Mittelalter, und die Überreste dokumentieren. „Außerdem wird auf zwei vorgelagerten Inseln, unter und über Wasser, nach bronzezeitlichen Funden gesucht“, sagte Thomas.“